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AutorenbildAnnika Wicknig

Wie wir uns von anderen einschränken lassen

Aktualisiert: 9. Juli 2020

Wie geht es dir, wenn dir andere Menschen sagen, sie sehen keinerlei Fortschritt in deinem Leben? Oft ging es mir deshalb nicht gut. Es hat mich extrem getroffen, von meiner Familie zu hören: dass ich keinen Mehrwert bieten kann, dass ich nichts schaffe und es im Leben zu nichts bringe. Während der Rest meiner Familie ein, wie man oft sagt, komplett „normales“ Leben lebt, bin ich „das schwarze Schaf“ und gehe meinen eigenen Weg. Fernab von all den Vorstellungen, Glaubenssätzen und Konventionen.



Dieser Weg, den ich gewählt habe, ist manchmal wirklich hart, denn die Anerkennung von anderen zu suchen, wurde uns anerzogen. Warte auf das Lob von Mama und Papa und dann entscheide erst, wie du dein selbstgemaltes Bild findest. Denn wenn du nicht darauf wartest, riskierst du deinen Selbstwert: was wäre, wenn keiner dein Bild so schön fände wie du? Wenn die anderen lachen würden? Für ein kleines Kind käme das einem Ausschluss aus der Gesellschaft gleich und damit wäre das eigene Überleben gefährdet. In der Schule geht es weiter mit Bewertung von außen, die dafür sorgt, dass wir aufhören, uns selbst, unserem Gefühl zu vertrauen. Trotzdem sollen wir dieses Verhalten als Erwachsene abgelegt haben, denn wir sind ja dann eigenständig und unabhängig. Aber wie sollte das funktionieren, ohne bewusste Aufarbeitung? Wer macht den Schnitt von Kind zum Erwachsenen, vom Abhängigen zum Unabhängigen? Sicher nicht die Tatsache, dass wir unseren 18. Geburtstag haben.

Vielleicht kennst du den Schmerz des Kindes nicht mehr, hast ihn verdrängt, vergessen, damit es nicht so schmerzt. Aber solange du ihn nicht „durchschaut“ hast, wird er immer da sein und deine automatischen Reaktionen lenken. Stell dir das mal vor: du setzt dein dreijähriges Ich hinter das Steuer deines Lebens. Eine krasse Vorstellung, oder? Diese Version von dir selbst hatte unglaublich wenig Erfahrung. Du hast das Meiste der Gedanken über dein Leben, deinen Selbstwert und wie etwas zu sein hat, gelernt, als du nur einen Bruchteil deines Lebens auf der Erde warst. Und genau das bestimmt jetzt dein Leben. Wie wichtig bist du? Naja, wenn Mama sich immer schnell um mich gekümmert hat, dann bin ich wichtig, wenn ich oft und viel schreien musste, dann bin ich offensichtlich unwichtig. Genauso sieht es mit Liebe, Selbstachtung, Grenzen, Vertrauen aus. Die negativen Erfahrungen deiner Kindheit bestimmen dein Denken von heute – komplett unerkannt, denn du kennst es gar nicht anders. Das Unterbewusstsein ist voll von Kindheitsereignissen, die aus heutiger Sicht „falsch“ interpretiert wurden. Überspitzt gesagt: Mama fährt ohne mich weg → sie liebt mich nicht genug → wie kann ich mich lieben, wenn nicht einmal Mama es tut → geringen Selbstwert, wenig Selbstvertrauen und Ängste.

Mein eigenes Leben habe ich mir so gebaut, dass ich mir das Gefühl von Selbstwert und Selbstachtung selbst geben darf, denn von anderen bekomme ich es nur extrem selten und davon möchte ich nicht abhängig sein. Dies hat mich allerdings auch viel Arbeit an mir selbst gekostet und ganz viel Arbeit mit anderen wundervollen Heilern zusammen, die mir den Rücken gestärkt haben und für mich da waren, wenn ich nicht hinschauen wollte. Einerseits ist es wundervoll, so selbstständig zu sein, denn ich bin damit unglaublich frei, aber andererseits kommt es mir manchmal auch einfach verdammt einsam vor, aber ich weiß, das muss es nicht.

Ein weiterer wichtiger Punkt, jetzt, wo du das hier liest, ist: lass dich nicht hinreißen, dich zum Opfer deiner Umstände zu machen, denn du kannst dein Leben und deine Erfahrungen nur ändern, wenn du glaubst, dass du in der Lage bist, sie zu lenken. Sobald du anderen die Schuld gibst, gibst du ihnen auch Macht über einen Teil deines Lebens. Denke immer daran: jeder andere in deinem Leben tut das, was er kann und was er für das beste hält, darum ist Verzeihen auch so extrem wichtig und kraftvoll, denn damit lässt du die Kraft und Energie wieder fließen, die du vorher als Ärger auf eine Person gehalten hast.

Das schönste am Leben: du kannst immer alles ausprobieren und dann entscheiden, dass du doch lieber etwas anderes möchtest. Vielleicht hat dir dieser Text gefallen oder du kennst jemanden, dem es helfen könnte, das hier zu lesen, dann teile ihn gerne.

Ich bin mir sicher, dass dir beim Lesen ein paar Ereignisse aus deiner Kindheit eingefallen sind, die du aufarbeiten und heilen möchtest. Falls ich dich dabei unterstützen darf melde dich gerne bei mir und lass uns einen Termin machen, damit du endlich Frieden mit deiner Vergangenheit schließen kannst, einfach, leicht und auf höchste und beste Weise.

Herzlichst

Deine Annika




P.S.: Meine liebe Familie, ich habe jeden einzelnen von euch sehr sehr lieb und bin euch extrem dankbar für die Lernerfahrungen, die ich mit euch machen darf.




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